Abjektion und existenzielle Krise

Zusammenfassung Julia Kristevas Konzept der Abjektion, das sie in ihrer Monografie Powers of Horror. An Essay on Abjection (1982) vorstellt, wird Rezeption nicht selten mit Prozessen des Ausschlusses und Exklusion gleichgesetzt – sei es auf innerpsychischer oder sozialer Ebene. Das ist zunächst verwunderlich, spielt doch die Grenze Grenzziehung ihrem Werk eine entscheidende Rolle: Die Abjektion Grundlage Konstitution Subjektes damit auch kulturellen Ordnung, Subjekte hervorbringt. Nur durch Grenzziehung, als Produkt können stabile Psyche kulturelle Identität überhaupt erst entwickeln. Diese Lesart verkennt jedoch grundlegende theoretische Anlage Konzeptes bzw. wendet den Begriff bereits psychische, aber soziale Prozesse an, für welche einmal bildet: Bei so meine Begriffs, handelt sich primär um Herstellung einer Grenze. Erst bildet schließlich Ausschlusses, zwar sowohl frühkindlichen Subjektbildung Etablierung kultureller Grenzziehungen Ordnung. Erleben Abjekten ist, argumentiere ich diesem Beitrag, im Grunde gleichzusetzen existenziellen Krise: Durch Irritation ontologischer Grenzen findet Subjekt einem Zustand existenzieller Angst wieder. So bieten zahlreiche Ansätze wie etwa Kant, Kierkegaard Heidegger ihren Begriffsinstrumentarien differenzierte Konzepte ‚existenziellen Angst‘ Krise ermöglichen, speziellen psychologischen Zustand, Kristeva dem Abjekts adressiert, existenzielle (bzw. Ungewissheit) zu verstehen.